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1. Mittelalter - S. 2

1890 - Berlin : Weidmann
— 2 — Im Kampfe beider Gewalten unterliegt zwar das Kaisertum, das, wenn auch nicht ohne Nutzen für Deutschland, doch falschen Zielen nachstrebt; aber der deutsche Geist reifst sich von Korn in der Reformation I03, womit eine neue Zeit beginnt. Es umfafst demnach die Zeit des Mittelalters 1) die Geschichte der Deutschen; 2) die Geschichte der romanischen Völker und Reiche, d. h. der in den weströmischen Provinzen neu entstandenen Völker und Reiche (vgl. Hft. I, § 17 S. 21); 3) die Geschichte der nordischen Völker; 4) die Geschichte des Ost römischen Reiches; 5) die Geschichte des Orients. Da, wie bemerkt, die Deutschen in dem Vordergrund der mittelalterlichen Geschichte stehen, so bestimmt ihre Geschichte die Perioden des Mittelalters folgendermafsen: 113 v. Chr. — 500 A. Geschichte der deutschen Stämme in ihrer Vereinzelung. 113v. Chr. — 375 I. Urzeit. 375—500 Ii. Zeit der Völkerwanderung: Gründung von sieben deutschen Reichen in den Provinzen des weströmischen Reichs (Vandalenreich in Afrika, Westgotenreich in Spanien, die angelsächsische Heptarchie in England, Frankreich in Gallien, Burgundisches Reich in Sw.-Frankreich, Ostgotenreich, späterdas Langobardenreich in Italien). 500—843 B. Das Fränkische Reich als Weltreich. 843—1517 C. Deutschland Weltreich als römisches Reich deutscher Nation. 843—1075 1) Zerfall des fränkischen Weltreichs, Ent- stehung der Nationalreiche: Übergang des Kaisertums an Deutschland, Blüte desselben und Herrschaft über das Papsttum. 1075—1250 2) Kampf des Papsttums gegen das Kaisertum und sein Sieg; Zeit der Kreuzzüge. 1250—1517 3) Zeit des gestürzten Kaisertums; Entstehung der deutschen Einzel-(Territorial-) Staaten; Emporkommen Frankreichs, Verfall des Papsttums. Vorbemerkungen zur deutschen Urgeschichte. Geographie des alten Deutschlands. Die Germanen zerfielen nach Ausweis ihrer Sprache in Ostgermanen und Westgermanen. Die Ostgermanen umfassen 1) die Goten und einige andere Stämme, 2) die Skandinavier.

2. Mittelalter - S. 3

1890 - Berlin : Weidmann
— 3 — Die Westgermanen, im eigentlichen Deutschland westlich vom Rhein und nördlich von der Donau wohnend, scheiden sich in 1) Ingaevonen, die Völker an der Nordsee: Friesen, Chauken u. A.; 2) Istaevonen, die Völker am Rhein; 3) Herminonen = Irminonen, die oberdeutschen Völker. Ingvio, Istio und Irmino, die Stammväter der drei Stämme, scheinen Beinamen der Götter Freyr, Ziu und Wodan1) zu sein; die Zugehörigkeit der einzelnen Völker zu den drei Abteilungen steht nicht ganz fest. Wohnsitze der einzelnen Stämme: An der Nordsee: Friesen, vom Zuydersee bis zur Ems (Amisia), Chauken, von der Ems bis zur Elbe, Saxones, in Holstein,2) Angeln in Schleswig. Am unteren Rhein von N. nach S.: Bataver an der Rheinmündung, Usipeter Sigambrer I Tencterer ( von ^er Lippe (Lupia) bis zum Main (Moenus). Ubier J An der Weser von N. nach S.: Angrivarier (im M.-A. Engem), südlich von den Chauken, Cherusker, zu beiden Seiten der mittleren Weser und um den Harz bis zur Saale und Elbe (über den Namen u. S. 5), Chatten (Hessen), von der Werra bis zum Taunus, im S. bis zum Main. An der Elbe: auf dem linken Ufer der Unter-Elbe: Langobarden, d. i. Langbärte, nördlich von den Cheruskern, Hermunduren, d. h. große Duren3), südlich von den Cheruskern, zwischen Erzgebirge und Thüringer Wald und über diesen hinweg nach Süden bis an die Donau und den Limes imperii (s. u. S. 9 Anm. zu 80—130); auf dem rechten Ufer: Sueben, in der Mark und südlich bis zu den Sudeten, im 0. bis zur Oder und Neisse; in mehrere Völker zerfallend: ihr Hauptstamm um Havel und Spree die Semnonen.4) An der Ostsee: Variner, in Mecklenburg, östlich von den Sachsen,6) Rugier, in Rügen und Pommern, Goten, zu beiden Seiten der unteren Weichsel. *) Über diese unten S. 4 f. !) Nach ihrem Steinscliwert lsachs’ benannt. 3) Die Nachkommen der Duri sind — mit der patronymischen Endung -inc— die Duringi, Thüringer. 4) Tac. Germ. 39: Vetustissimi nobilissimique Sueborum. Sie besitzen einen heiligen Hain: $ili'am auguriis et prisca formidme patrum sacram etc.... inde initia gentis, ibi regnator omnium deus etc. .. . centum pagis habitant. 5) Ihr Name lebt noch in Warne fort. 1*

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 293

1826 - Kempten : Dannheimer
—0- 29 Neun Anmerkungen. i. Ursprung der alten Kelten. (Zur Antwort 8- Seite 6.) In unbekannter Vorzeit, wo die Menschen sich um Lie Bedürfnisse des Tages, und um die Bebauung des Ackers mehr, als um die Beschreibung ihrer Thaicn be. kümmerten, vermuthbar schon, als Moses lebte, 1500 Jahre vor Christus, wandcrte ein zahlreich asiatisches Stammvolk vom Don aus durch die Länder des schwar- zen Meeres dem Ausflusse der Donau zu, und dann an dem Ufer dieses großen Stromes hinauf bis zu den Quellen desselben. Ihr Verlangen war, in jenen Ge. gcnden des Abendlandes eine bleibende Ansiedlung zu finden, wo täglich die Sonne ihren Augen entschwand; da hofften sie ein großes glückliches Land zur lieblichen Rast zu erreichen, daher, bei allen Beschwerlichkelten und Gefahren, ihr standhaftes Fortwandern abend. wärts, worüber unter unzähligen Schwierigkeiten und Anstrengungen mehr als das Leben einer Generation zu Grabe gegangen sein mochte. Von den Quellen der Donau aus übersetzte der große Völkerzug den Rhein und breitete sich über die Pyrenäen aus, bis bin an den atlantischen Ocean, wo sich endlich Helios (die Sonne) vor ihren Blicken in das unermeßliche Welt- Meer versenkte, das der langen Wanderung eine damals unüberschreitbare Naturgrenze setzte. Auf dieser Urwan. derungsstraße von Morgen gegen Abend ergoßen sich von der unzähligen Menschenmasse Viele in die Gegenden der Nebenflüsse, südlich in jene Gebirge und Alpenländer hin, welche Griechenland und Italien nördlich umgür. ten. *) — Also bevölkerte dieses große Weftwanderungs- *) lieber diedonau gegen den Norden zu breitete sich die- ser westliche Völkerzug nicht aus, der rauhe Nord- wind mochte die Wanderer von einer Gegend abgehalten haben, welche dem mittäglichen Lauf der Sonne gerade

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 295

1826 - Kempten : Dannheimer
—0—. 29 r> Länder. Eintheilungen, und vermischten sich mit dem Ur. Volke; wie wir dieses Beispiel bei den Kelto-Bojern an der Donau wieder finden. Ii. Ursprung der Germannett und Deutschen. (Zur Antwort 76. Seite 87.) Einige Jahrhunderte später, nach dem großen Völ. kerzug der Kelten; aber auch in Zeiten, wohin mit Sicherheit keine Geschichte reicht, zogen zahlreiche Völ. kcr aus Mittelasien, dem Schöpfunqslande der Menschheit, nördlich aus, und besetzten zuerst die Gestade des baltischen Meeres. In allmähliger Ausdehnung an den Nordsee. Ufern erreichten die Wanderer den Nieder- rhein, und stießen beim Uebersetzen dieses Stromes auf die Bewohner des großen Kelten- oder Gallenlan. des.— Südlich drängen diese Nord.wan derer Jahr- Hunderte lang nicht vor, sie wurden davon abgehalten durch schwer zu überschreitende Naturgrenzen; denn die Karpathen, daö Riesen, und Erzgebirge, dann der furcht- bare heidnische Wald schied damals den Norden Europas vom Süden. Vorzüglich in unserm heutigen Süddeutsch, land bildete der herzynische Wald lange eine bei. nahe undurchdringliche Grenze, indem er sich, noch zu Cäsars Zeiten, vom Oberrhein bis gegen Siebenbür- gen hin, dem Laufe der Donau nach in seiner Länge; dann in seiner Breite neun Tagreisen weit ausdehnte, ihn auszurotten und bewohnbar zu machen erforderte Jahr, Hunderte. — Ein Held und Führer dieser Nordwanderer in unerforschbarer Vorzeit war Mann. In heiligen Ur- liedern verehrten ihn alle nördlichen Wandervölker als Abkömmling und Sohn ihres Nationalgottes Tuöcon, und von diesem Mann leitet sich der allgemeine Name dieser Völker: Mannen ab. Diese alte Man- nen im Norden Europas theilten sich in viele ge. sonderte Volkszweige oder Stämme, die theilö nach ihren Häuptlingen, oder Stammältesten, theils nach ihren Ei. gemhümlichkeiten eigene Name» führten, auch mehr und

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 296

1826 - Kempten : Dannheimer
296 —0— minder fest unter sich verbunden waren. — Diele von diesen Stämmen oder einzelnen Völkerschaften erhielten zum 2öortet Mann, als Unterscheidung, ein Bciwört- chen angehängt z. B. Mark mann (Marcomann oder Grenzmann) Al mann (hoher Mann) Garmann oder G ermann (Kricgsmann). Der Name Germ an n war der allgemeine für alle Völkerschaften Nord- Europas; weil Kriegsmannen sich in jedem Stamme befanden; unter dieser Gesammtbenennung erscheinen alle Germ an neu, im Gegensätze zum allgemeinen Namen der Kelten, und zwar bis zum Vordringen der Römer nach dem Westen und Norden von Europa. — Daß aber die Kelten mit den Germannen gleiche Urabstam- mung aus Mittelasien haben, zeigt die Aehnlichkeit und gleiche Bedeutung vieler Urworte, die nur in verschie- denen Mundarten abweichen, ursprünglich auö einer Stammsprache kommen., und auch in der alten Perser- Sprache sich wieder finden. — Völkerschaften der German neu waren, nebst vorgenannten, die auöge. breiteten Sueven, deren Bund mehr als fünfzig Völ- kerschaften vereinte, dann die: Frisen, zwischen dem Rhein und der Ems beim heutigen Emden; die Ansi- barier, der Frisen südliche Nachbarn; die Marsen, Bructer und Stcamber, die sich am Rhein und der Lippe auöbreiteten; die Chaucen, zwischen der Ems und Weser; die Catten zwischen dem Main und der Saale, die Thüringer, der Catten Nachbarn gegen Norden, die Cherusker zwischen der Weser und Elbe, die Fosen oder Saxen, jenseits der Elbe bis zur See hin, die Cimbern, auf der cimberschen Halbinsel; die Angeln der Saxen Nachbarn an der Elbe; die Varini an der Ostsee, im heutigen Mecklenburg; die Longo- bardenf zwischen der Elbe und Oder gegen die Spree zu, in der heutigen Mark Brandenburg, die spater durch das heutige Mahren nach Pannonien und Italien wun- derten; die Sennoner an der Oder und im kleinen Pohlen; die Rugier, Heruler und Scyren, zwi- schen der Oder, der Weichsel und in Vorpommern an der Seeküste hin; die Vandalen und Burgunder zwischen der Weichsel und dem asciburgischen Gebirg;

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 297

1826 - Kempten : Dannheimer
—0— 297 die Quaden im heutigen Mähren -er Donau zu; die Ae stier an der Ostsee im heutigen Preußen und den See Inseln, sie waren im Besitze des Bernsteins; die Skandinavier/ in der großen Halbinsel von Schwe- den, Norwegen, Lappland und Finnland, die Te»ton- nen, die Franken, — und noch mehr andere, die nur flüchtig und vorübergehend in der Geschichte leben. *) Diese Völker wechselten von Zeit zu Zeit ihre Sitze, viele schmolzen zusammen und erschienen wieder unter neuen Namen, in verlassene Stammbezirke anderer rück- ten Nachwanderer ein, theils friedlich, theilö kämpfend; um bessere Gebiete. Bei zunehmender Volksmenge ver- suchten viele von der Oder und Elbe her südlich im her- zynischen Walde einzudringen, selben auszurotten, und sich darin seßhaft zu machen; wodurch die Germannen allmablig dag ganze linke Ufer der Donau gewannen. **) Bei Griechen und Römern blieb dag Wort Ger- mannen immer allgemein, zur Bezeichnung aller man. uischen Nordvölker Europas. — Unter den vielen Ger- mannen Stammen wurden die Teutonen für die Fol- gezeit am merkwürdigsten. Der Name dieses Stammes erscheint zuerst mit Verlaßigkeit im Kampfe, den sie, im Vereine mit den wilden Cimbern (Kymbern) gegen Ma- rius siegreiches Römerheer bestanden. Es wohnten diese Teutonen auf mehrern Inselländern im heutigen Dä- nemark an der Südküste der Ostsee und in den angren- zenden Theilen Skandinaviens. Rach dem Ziehen vieler germannischen Völkerschaften nach Süd- und West- Europa , während der großen Völkerwanderung im fünf- ten Jahrhundert, wurden die Teutonen im Nachrü- cken gegen Süden den Keltenstammen an der Donau be- kannt. — Neue Volköveretne bildeten sich im sechs, ren und siebenten Jahrhundert unter neuen Namen; doch erst später im Mittelalter, gegen Ende des neunten Jahr- *) Deutschlands Urgeschichte von Christian Carl Barth. Baireuth und Hof, bei Grau. I. Thl. 18i6. tl. Thl. 1820. — Anhang und Register 1821. I- P- Lud ewig, Geschichtschreiber des Bi- sch o f t h u m S W ü r z b u r g. Frankfurt, bei T. Fritschen 1715 (Fol.). S. 5 bis 352.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 298

1826 - Kempten : Dannheimer
*93 v— Hunderts, wurde für den freien großen Völker. Hund der Baiern, Sachsen, Ost franken, Thü- ringer und Alle mannen (oder Schwaben) der alte Name der Teutonen (Deutschen), zur gemeinsa- men Bundeöbezeichnung genommen, und unter dieser Gemeinbenennung die fünf besondern Haupt- Völker des neuen unabhängigen Bundes begriffen; wel- che sich Arnulf, den natürlichen Sohn Carlmannö, zum gemeinsameu Bundeöhaupt oder König des neuen Reiches wählten, und ihre bisherige volle Selbstständig- keit der allgemeinen Kraft, Einheit und Freiheit gegen- seitig zum Opfer brachten. — Nach Arnulf wurde Heinrich I., aus dem sächsischen Herzogstamme, Beherrscher Deutschlands, durch den für das Reich der Deutschen eine glänzende Zeit begann. Iii. Westgothen. — Ostgothen. (Zur Antwort 20. Seite 24.) Die Gothen stammen ursprünglich aus Scythien, ste bewohnten die Ufer des schwarzen Meeres und des Theiö. Aus diesen Ursttzen durch das wilde Volk der Hunnen vertrieben, zogen sie nach Dacien an die Ufer der untern Donau, und verlangten vom römischen Kaiser Valens einen Sicherheitsort, der ihnen Ländereien in Makedonien anwies. Da sie aber den Ackerbau nicht liebten und blos den Krieg kannten, griffen ste bald wie- der zu den Waffen und verheerten die fruchtbaren Pro- vinzen, welche man ihnen eingeräumt hatte. Valens zog gegen ste zu Felde, seine Armee wurde vernichtet und durch das Schwerdt der Gothen bald dag Römer- Reich selbst bestürmt. — Die Gothen theilten stch in zwei Haupt st äm me, in die Ostgothen, die unter Theodorich (4&9) Italien erschütterten, eroberten und sich 493 darin festsetzreu; dann in die Wcstgothen, die den Ostgothen in der Bestürmung Italiens 78 Jahre vorhergingen, stch jedoch in diesem Hände nicht festsetzten; sondern unter ihrem König Authaulf (4ii)

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 299

1826 - Kempten : Dannheimer
o- 299 westlich Gallien zu wanderten, und zwei Reiche stifteten, eines in Gallien, das andere in Spanien; ersteres wurde Anfangs des sechsten Jahrhunderts von den Fran- ken zerstört, letzteres im achten Jahrhundert von den Arabern überwältigt. — Von der. Gothen schreibt sich die gothische Bauart her, die sich durch lange dünne Säulen , hohe spitzige Gewölbe und Bogen, dann übermäßige Verzierungen auözeichnete und alle alte Kir- chen, Stifter, Klöster und Burgen im Mittelalter verherrlichte. Auch die gothische Schrift, welche Bischof Ulphilas im vierten Jahrhundert bereinigte, stammt ursprünglich von den Gothen ab (Siehe S. 105.). Bojer unter Gothen-Macht. So sehr sich die Römer bemühten, den keltischen Ur- Namen der alten Bojer zu vertilgen und in Vergessen- heit zu bringen, war dieö der Fall bei allen jenen Völkern nicht, die nördlich jenseits der Donau wohnten, unter denen an der Nab seil 173 nach Christ, selbst alte Bojer saßen. Bei den Hermunduren, Nartöcern, Mar- komannen und andern germannischen Stämmen, die lange Zeit in nachbarlichem' Verkehr mit den Römern und Bojern im Laufe der Donau abwärts standen, ging der Name der Boier nicht verloren. Die germannischen Völker hielten sich an die Provinzial-Bezeichnung der römischen Staats- und Geschichts-Bücher nicht, in ihrer Sprache und ihrem Handel lebten die alten aus Böheim über die Donau gewanderten Bojer immer fort, sie bedienten sich des römischen Ausdrucks: Rhätier, Viudelicier und Noriker nicht gern, kannten alö Nachbarn am südlichen Ufer der Donau nur Bojer und dadurch erhielt sich der Name unserer Urväter nicht nur während der Römer- Herrschaft, sondern während der gräßlichen Völkerwande- rung. Die Barbaren brachen der Römer Macht an der Donau und e6 mochten bei ihrem Kriegszuge nach Ita- lien allerdings viele derselben bleibende Wohnsitze unter den Bojern genommen haben, ihre Zahl überstieg aber nie jene der Urbewohner, und die Eindringlinge ließen es sich daher gefallen, den germannischen Stammnamen aufzu- geben, und den allen Nalionainameu der Bojer dafür

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 301

1826 - Kempten : Dannheimer
o Soi scheu Schlachten, bemächtigte sich nach einer dreijährigen Belagerung der Stadt Ravenna, nahm darin Odoa- eer gefangen, und überlieferte ihn dem Tod. Theo- dor ich ließ sich hierauf zum König von Italien auöru- fen und gründete dag Reich der Ostgothen selbstständig und unabhängig vom griechischen Kaiserstaat. Es begriff dieses neue Reich ganz Italien nebst Sicilien, Dalma- tien, Pannonien oder Ungarn, das Noricum nebst den beiden Rhätien, dann die Provence in sich. — Tbeodo- rieh, ein Freund der Cuttur zerstörte das Andenken an die Größe der Römer nicht, wie jener Odoacer, der mit Barbarenwuth alles zertrümmerte. Die Bojoaren, oder vielmehr die Völker Rhätiens und Noricums, harren unter Theodotich ein glückliches Loos, die langen traurigen Zerrüttungen schwanden, Sicherheit des Be- sitzes und Eigenthumö kehrten mit allen Wohlthaten des Friedens zurück. Servatus wurde als Statthalter Über das ostgothische Rhätien (Ducatum Rhaetiarum) ernannt, die Bojer verehrten ihn als Herzog; die Bil- düng eines neuen Staatslebens begann, die Sitten der Bojer wie der in ihren Ländern eingedrungenen Germannen wurden durch Theodorichs weise Edicte gemildert. *) — Im Jahr 496 verloren die Allemaunen in einer einzigen Schlacht gegen die Franken ihre alten Sitze am Rhein und Main. Die Besiegten suchten Schutz bei Theodor ich, und der menschenfreundliche Gothen Kö- tiig räumte ihnen einen Theil von Rhätien am linken *)Theodorich, den Gothen König, verwechseln Einige ganz irrig mildem fränkischen Könige Theo d o« rich, der von 511 bis 554 regierte, und behaupten in die- sem Irrt hum weiter, daß die Bojer (Bojoarier) von 4y5 bis 552 unter der Botmäßigkeit der fränkischen Könige gestanden waren, ohne diese Behauptung nur mit einem glaubwürdigen Beweis belegen zu können; während die Herrschaft der Ostgothen über Rhätien und Noricum von 493 bis 553 unwiderlegbar in den Quel- len der Geschichte beurkundet ist, und Ditiges nie ganz Rhätien, sondern ausdrücklich nur den allemannischen Theil desselben abtrat. — Buat, Histoire ancienne. Tom* Xii. pag. 97.
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